Das New York City Ballet (NYCB) ist eine der berühmtesten klassischen Balletcompagnien der Welt -und gelebte Kultur! Die Compagnie wird von der Stadt New York und einem leidenschaftlichen Publikum gehegt, gepflegt und gefeiert und einige der wichtigsten Namen der Balletgeschichte, darunter George Balanchine, sind mit diesem Ensemble verbunden. Seit nunmehr 23 Jahren führt der dänische Ex-Tänzer Peter Martins das NYCB von Erfolg zu Erfolg und zu grossem Weltruhm.
Für Henry Leutwyler war es im Winter 2012 deshalb ein sagenhafter Moment, als Martins ihn unverhofft und ohne Auflagen einen noch nie dagewesenen Zugang zum Backstage, zu den gut gehüteten Bereichen der Tänzerinnen und Tänzer gewährte.
Mit seiner Leica wagt er sich hinter die Bühne und in die Probesäle - und erfasst im Banne der Tänzer ungeschützte Momente von banaler Alltäglichkeit, die knisternde Stille vor dem Auftritt, das akribische Training in Spitzenschuhen wie auch die himmlische Erhabenheit und Schönheit der Performance aus ungewohntem Winkel. Leutwyler geht dabei nahe an die Tänzer und Tänzerinnen heran. Er präsentiert sie nicht als Puppen, sondern als junge Menschen mit Persönlichkeit, Ausstrahlung, Leidenschaft und umwerfendem Charme.
«Mein Hauptanliegen war es, Schönheit einzufangen. Und ich glaube nun mal, dass Schönheit nicht in der Perfektion zu finden ist. Die Perfektion einer bestimmten Tanzproduktion abzulichten, das wurde doch schon hunderttausendmal gemacht. »
Ohne schweres Equipment und Mitarbeiterstab schaffen die künstlerischen Aufnahmen von Übungsstunden, Umkleideräumen und geschundenen Füssen einen Kontrapunkt zur makellosen Ästhetik der Sicht aus dem Publikum oder der Werbung.
Die Ausstellung hält so die Ballettwelt aus zwei unterschiedlichen Perspektiven fest: im Scheinwerferlicht und im Schatten, die Schau- und die Kehrseite, Illusion und Wirklichkeit, Freud und Leid.
Ein zauberhafter, in seiner Art einzigartiger Einblick in eine verborgene Welt.